Ronja Lobner

Femme Maison

Man steht da, versunken in den dagelassenen Dingen, derer die zu Besuch waren. Tassen auf dem Tisch. Oder der Tisch überhaupt. Die Farbflecken und Kopfschmerzen. Die Beulen und Risse in der Wand, die Andeutung an einen mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-Menschen. Man betrachtet das Innenleben: Die Kacheln, Geschirr und die Flecken. Raum sein heißt, dass in dir etwas stattfindet.

Man steht da, kocht eingebettet in Tapeten. Es ist rau, Staub schliert sich geleeartig. die Wände sind Grenzen zwischen Leben. Umschließen eins. Man bleibt in Ruhe. Knatscht. Hier drin wird Grießbrei gerührt, nachgedacht über Arten sich umzubringen, geraucht und gewachsen und queerer Sex gehabt. Man steht da und schnieft und schreit. Aber es ist immer der gleiche Raum in den man schaut-

Man steht da und trägt einen Hammer. Man will damit Wände zerschlagen oder Köpfe und dann tiefer dringen. Es entsteht ein Loch in dem, was zwischen den Menschen passiert. Wände waren es, die schützen. Aber es war ein bestürzendes beengen. Durch das Loch erkennt man Weite. Es ist das gleiche Heim, nur jetzt sieht man den Himmel. Alles schwindelt.

Es braucht nur die Möglichkeit zu gehen, um es nie zu tun

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