Nina Temann

disturbed cyclesIäußerst behelfsmäßige hülle in der ich michheute aufhalte, aber tragfähig, also bilden wireine wechselnde v-formation und ziehenüber den himmel. seht: grellgelbe blütenständegroßflächig angelegt, dies also wird unser erbe sein.die analyse-maschinerie spuckt noch nichts, nichtmalein muster und meine angebliche anomalie sitzt mirbissig im nacken, zwingt mich zum landen.wollen wir uns hineinlegen ins schäfchenfellimitat,mit blicken diesen„Nina Temann“ weiterlesen

Patrick Schild

blutkörperchen vater klopfte nie den herbstwind aus dem mantel hängte ihn ins haus als kinder lauschten wir dem sausen der windhunde in seinen taschen wenn wir mit weich gefeilten nägeln blätterten in alten fotoalben in denen die vertrauten bilder gilbtenin colloquien von wind und weinen ahnten wir der samen setzt sich fort in unserm schreiben„Patrick Schild“ weiterlesen

Samuel Kramer

[Suche] I Suche zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen Raum für meine Wut,möbliert.Dringend. Ferner Klang, der sich beweisen lässt.Prämisse 1: Eine Anzeige, knapp, bittend.Prämisse 2: Von Wasser umgebene Städte. „Suche“ ist ein nasses Wort, das jede Form der Präzision aufweicht.Ich erschaffe den Tisch, die Zeitung darauf, das Tropfenvon der Decke. An einen Aufruf, auf einen Anruf: stellt„Samuel Kramer“ weiterlesen

Annika Böttcher

ausgeflockt, eingelegt schnee.im januar ein bild im feld. man müsste das schweigen schreiben können. den sturm in worte fassen. und spätabends im dunkel daliegen, die wärme fremder hände ganz nah, die härchen im rückenaufgestellt. ich will mich verlassen können:dass der zug noch heute nacht entgleist, dass wir im gestöber liegen, dicht beieinander, dass wir warten,„Annika Böttcher“ weiterlesen

Sophia Mariléne Merwald

es begann mit dem b, der freie einheit hieß vom tal aus erwachsen hoch und höhere hügel sich gebärdende gipfel formen im schlusswort: kuppe oder spitze verbergen die aussicht und vieles dahinter bleibt möglich davor schwebt man bloß als augenpaar steht man geschrieben für das wartende panorama dort droben außer sichtweite regrediert der gipfelturm zu„Sophia Mariléne Merwald“ weiterlesen

Liza Wandermaler

Aufgebrochen Es gibt keine Formen mehr. Sei, wer du immer schon warst. Doch öffnest du dich einmal, streichelt die Hand des Andern über die rauen Stellen deiner Konturen, die früher diktierten, wie und wo du zu enden hast. Aber du lächelst nur, während dein nächster Schritt, federleicht, doch bestimmt auf eine Fliese trifft, die dir„Liza Wandermaler“ weiterlesen

Liv Thastum

Szene 1 eine Familie filmt Linien an der Grenze zum Beispiel blaue Fensterrahmen oder den orangenen Staub von Красногорівка Füße auf das Gras, etwas aufheben vielleicht sie warten auf den wieder Hall in den Einschusslöchern kann man kleine Schrauben verstecken im Schatten der platten Bauten fährt das Spielzeugauto einen Strich durch den Rücken der Großmutter„Liv Thastum“ weiterlesen

Luca Skarupke

alles muss in die gläser wir gehenanschauen und abreissen lassen hinter uns:das frühstückszimmer, eigentlichhättest du das hörnchen angebissenvor deinem ersten bier schnell raus wir müssen den park sammeln gehnund alles was sonst noch passiertauf dem kottbusser damm du mit den augenich deine händeauf dem gehsteigan den wänden des viertelsdu mit dem mundich deine hände du„Luca Skarupke“ weiterlesen

Slata Roschal

Ostersonntag Ein leichtes Dasein schwebt mir vorAls Stillleben mit Kröten und NarzissenUnd dann der Schnee im Fenster gegenüberAuf Seide eingerahmt zur Schau gestelltLässt man ihn liegen bleibt er bis zum HerbstTrägt man ihn fort dann schmilzt er binnen TagenIst unser Herr nicht heute auferstandenZerdrückte und zermalmte EierschalenFärben die Zähne weiß rot blau und gelbEs riecht„Slata Roschal“ weiterlesen